Thomas Mogendorf

Maler & Bühnenbildner

Ein Mann mit einem leisen, feinen Lächeln. Seine Bilder stark in der Anziehungs- und Aussagekraft, Bilder, die man haben möchte. Warum - ich weiß es nicht. Bilder, die einen in eine andere Welt versetzen, die man nicht nur ansieht - in der man lesen kann. Bilder mit Tiefe, die aus der Distanz betrachtet wirken, die nachdenklich, aber auch glücklich stimmen.

 

Thomas Mogendorf - eine ungewöhnlicher Lebensweg. Dieser führte vom Studium der Philosophie und Theaterwissenschaften, direkt ins Theater. Hier wurde seine besondere Begabung für die Malerei entdeckt. Bühnenbilder zu erfinden, zu erschaffen, bedarf es "des besonderen Auges". Eines, das Vorstellungskraft, Geist und Phantasie zu fokussieren vermag. Ich selbst habe mich bisher in meiner immer wieder aufkeimenden Sammelleidenschaft für vielles interessiert. Jedoch noch nie für moderne Bilder.

 

Der Zufall, den es bekanntlich nicht gibt, brachte mich im Juni 2014 in sein Atelier zu seiner ersten Ausstellung. Ich sah seine Bilder und kaufte eines spontan. Als ich nach einiger Zeit kam, um es abzuholen, kaufte ich ein zweites Bild - es musste sein.

 

Die Technik seiner Bilder ist außergewöhnlich - und sprechen sie mit dem Künstler, so werden sie spüren, dass diese Bilder zwar durch seine Hände Arbeit, aber doch durch vieles mehr entstehen, das man nicht in Worte fassen kann.

Beate Gräfin von Maldghem

März 2015


Interview mit Thomas Mogendorf

anlässlich der eröffnung der Ausstellung "dunkel ist nicht düster" im märz 2015 im kunstsalons schloss igling

thomas mogendorf

1957

geboren in Koblenz am Rhein

1978

Studium der Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Friedrich-Wlhelms Universität Bonn

1981

Bühnenbildner und Malersaalvorstand Theater Hildesheim

1984

Ausstattungsleiter des Rheinischen Landestheaters bei gleichzeitigen Verpflichtungen in Hannover, Braunschweig und Lübeck

2001-2012

Ausstattungsleiter am Theater Hof

2014

Erste eigene Ausstellung

Seit 1981 war Thomas Mogendorf für ca. 400 Produktionen als Bühnen- und Kostümbildner an verschiedenen Theatern in Deutschland, Italien und Spanien verantwortlich.

 

Er lebt seit 1987 im Allgäu/ Frankenhofen-Kaltental

Ausstellungskatalog, 52 S.,  März 2015

Erhältlich bei simonmoserkultur

Welche Materialien verwenden Sie für Ihre Bilder?

Acryl, Ölfarben, Tusche und der größte Teil dieser Bilder, die sie in der Ausstellung sehen, entstand durch den Kauf einer sich schon in Auflösung befindlichen Bibel - eine 300 Jahre alte Kurfürstenbibel. Es dauerte lange bis ich es wagte, sie als Grundlage für meine Bilder zu nehmen. Das heißt ich "zerstörte" sie noch mehr. Dabei hatte für mich die Einarbeitung in meine Bilder eine große Symbolik.

 

                       

Wenn ich jetzt frage: Symbolik für was, ist das wahrscheinlich unfair. Ich weiß, dass es für einen Maler schwer ist, zu erklären. Dennoch die Frage an Sie: Wie erfahren Sie sich während des Entstehens eines Bildes und welche Gedanken führen Sie dazu? Und vielleicht gibt es auf diese Frage keine Antwort, da da jeder Betrachter in der Verschlüsselung eine eigene Version finden wird und muss. Seine eigene Symbolik.

Ja, das ist eine Frage, die schwer zu beantworten ist und auch tatsächlich nicht eindeutig beantwortet werden kann. Einige Gedankenfragmente möchte ich Ihnen dennoch weitergeben.

 

Vielleicht

Bild und Schrift. Schriftbild?

 

Vielleicht Die Ästhetik der Vergänglichkeit?

 

Vielleicht

Zeit als belangloses Hindernis der Unendlichkeit

 

Vielleicht

Festgehaltenes, Dokumentiertes der Ersosion ausgesetzt?

 

Vielleicht

Gebautes, Erdachtes vom ersten Gedanken an den Verfall gewidmet

 

Vielleicht

Synchronizität im Werden und Sterben - Absurd?

 

                       

"Den Horizont zu definieren durch in Stein gehauene Gedanken?" Eine Definition für Horizont? Vielleicht als Sinnbild für Sehnsüchte und Utopien? Ich spüre in Ihren Bildern eine Unendlichkeit - keine Endlichkeit. Das Bild vom Universum hat eine Geschlossenheit und Harmonie - eine Harmonie, von der man nur träumen kann!

Unter der Ruhe fießt es. Unter der Ruhe lebt es. Unter der Ruhe verlangt es nach Stille.

 

Das Lied der Zeit, so leise und doch so eindringlich, verführt uns dem Leben mit einem Lächeln zu begegnen.

 

Das Bild der Zeit, so unaufdringlich und dezent, berührt uns mit der stillen Begrüßung eines Wanderers.

 

Der Geschmack der Zeit, so scharf und doch mild, läßt uns gnädig jeden Genuß

 

Was soll ich sagen, was erklären? Nein - dunkel ist nicht düster.

Das Gespräch führte Beate Gräfin von Maldghem.



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