Community Arts

Kunst zur Krisenbewältigung?

Aktuell sind das keine einfachen Zeiten: Nach 3 Jahren Pandemie, geht es mit multiplen Krisen weiter - Kriege, Klima-, Energie-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Demokratie-Krise, die Liste ist lang und die Themen sind vielschichtig miteinander vernetzt. Kunst und Kultur wird da oft hinten angehängt. Die geförderte Hochkultur wird im Ranking gern zurückgestuft, die Breitenkultur in Verbindung mit ehrenamtlichen Engagement zwar als wichtig erachtet, aber wir haben das Gefühl, das alles nach Corona, schwergängiger und mühsamer läuft als zuvor. Dabei sind Themen wie Resilienz, Kommunikation, Zusammenhalt, Demokratiebewusstsein - hoch im Kurs. Genau da setzen Kunst und Kultur an und werden zur Krisenbewältigung vielleicht unverzichtbarer denn je.

Team FP 33 v.l.n.r.: Louisa Bender, Helena Lehmann, Valerie Weiß, Ronja Jabbusch, Simon Moser (FP 33-Ltg), Nicole Zimny, Leonie Schwab, Friederike Albert, Lara Kortyka, Ayline Altikulac, nicht im Bild Laura Arendt

Rückzug ins Private

Die Menschen scheinen sich mehr ins Häusliche und Private zurückzuziehen. Das Machen und Erleben in Gemeinschaft findet nach Corona zwar wieder statt, aber mit "gezogener Handbremse". Zu Beginn unseres Fachprojektes haben wir lebhaft diskutiert, was wir denn im Rahmen des "Kommunalen Kulturmanagements" machen und vielleicht bewegen wollen. Wir sind auf einen besonders interessanten wie aktuell relevanten Aspekt gestoßen, der eng mit den künstlerischen Disziplinen verbunden ist, nämlich die sozialen Prozeße, Fähigkeiten und Wechselwirkungen, die durch die gemeinschaftliche Beschäftigung mit künstlerischen Tätigkeiten angeregt, gefördert und ausgeprägt werden.

FP 33 - Erste Eindrücke und Einschätzungen

Unsere kleine Feldstudie

Die Kraft der Kunst, ganz gleich ob es sich um Musik, Tanz, darstellende, literarische oder bildende Künste handelt, ist erstaunlich, vor allem wenn man sie in Gemeinschaft erlebt und betreibt. Das wollen wir uns einmal näher anschauen. Unsere Erlebnisse, Recherchen, Interviews und persönlichen Begegnungen halten wir einem Magazin fest. Mit dieser kleinen Feldstudie in Baden-Württemberg wollen wir anregen, die Augen offen zu halten, Respekt zu zollen und nicht gleich dicht zu machen, nur weil der andere scheinbar "anders" ist.

 

Das spannende ist, es kommt zur künstlerischen, gleichberechtigt eine soziale und persönlichkeitsbildende Seite hinzu, ohne dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dafür zwingend eine spezifische Vorbildung oder besondere Voraussetzungen benötigen würden oder auch zwingend die Absicht verfolgen, mit einer konkreten Veranstaltung, Konzert oder Ausstellung an die Öffentlichkeit zu gehen.

 

Zehn Autorinnen, zehn Themen, online verfügbar und multimedial präsentiert. Kunst und Kultur geht jeden was an, du musst es nur mal erlebt haben.


Nicht ständig bewerten

Wir neigen dazu alles und jeden ständig zu bewerten. Wenn Du das ablegst und das ist echt schwer, verstehst du die Menschen, Zusammenhänge und Prozesse anders. Du wirst klarer und entspannter. Das ist ein Weg. Künstlerische Disziplinen in Gemeinschaft können dabei helfen. Du muss nicht dauernd bewerten, mach dein Ding, teile sie und lerne von den anderen. Künste um ihrer selbst willen auszuprobieren, sich darin zu vertiefen – das macht etwas mit einem, ganz gleich ob jung oder alt. Und genau das zeigt auch wie wichtig Kunst, Kultur bzw. kulturelle Bildung, auch abseits gängiger Formate, ist. In Deutschland ist der Ansatz noch relativ neu.  Aber im angloamerikanischen Raum bezeichnet man ihn seit den 1960er Jahren als Community  Arts.

Brücken bauen, wenn's schwierig wird

Junge Leute in sozialen Brennpunkten, Flüchtlinge, Migranten, Menschen mit Handicap, alte Menschen, Demenzkranke und und und. Manchmal sind die Gräben tiefen, Verständnis gleich null, da hilft es nur Brücken bauen, Werte zu schaffen und sich wahrzunehmen. Die Palette ist breit an Projekt-Beispielen, die einen integrativen, inklusiven, partizipativen oder auch einen therapeutischen Charakter haben.

 

Das gemeinschaftliche Erlebnis und Miteinander bei künstlerischen Prozessen ist dabei wesentlich und wichtiger wie die künstlerische Qualität. Sie kann durch professionelle Künstler oder Sozialtherapeuten angeleitet und unterstützt werden. Sie werden dann quasi zu Katalysatoren, das kann so sein - muss aber nicht zwingend sein. Um den Prozess gemeinsam zu reflektieren und gemeinschaftlich zu steuern ist auf alle Fälle eine Moderation hilfreich.

 

Therapien, denen ein spezifisches Krankheitsbild zu Grunde liegt, sind von den Community Arts ausgenommen. Hier ist psychologische, psychatrisches oder medizinisches Fachpersonal hinzuzuziehen.

"Wir haben das Thema mal crossmedial aufbereitet, d.h. ein digitales Flipbook erstellt darin z.B. einen QR-Code integriert, die vorliegende Website aufgebaut und den darin eingebundenen Film gedreht. Durch den kostlenlosen Zugang und die "Share"-barkeit unserer Infos wollten wir dem Thema Teilhabe und Reichweite auch vor dem Hintergrund zunehmender Digitalisierung  ein Zeichen setzen. Da wir der Überzeugung sind, dass das Zusammenspiel von sozialen und digitalen Kompetenzen in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen wird."


Unsere Unterstützer





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Ich mache Unternehmen und Kommunen mit Kultur attraktiver, sichtbarer und wettbewerbsfähiger.

 

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