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Community Music Konferenz 2025 - Konzerthaus Dortmund

Community Music als Problemlöser ...

Unsere zukünftigen gesellschaftlichen Entwicklungen stehen vor großen Herausforderungen. Community Music könnte bei vielen Handlungsfeldern interdisziplinär unterstützen. Dafür muss noch einiges an Aufbauarbeit geleistet werden. Über 300 Community Musicians, Wissenschaftler, Journalisten, Musiker, Kulturmanager und Interessierte haben sich Ende August im Konzerthaus Dortmund auf einer dreitägigen Konferenz getroffen, um die Musik mit ihrem partizipativem und interdisziplinärem Ansatz in Deutschland erfolgreich zu positionieren und großflächig zu vernetzen. Andere Länder sind da weit voraus und die Erfolge geben ihnen recht.

Top-Event mit Format

Man spürt während der entspannten Konferenz-Atmosphäre, dass die Community-Music-Szene entschlossen ist, sich für die Zukunft aufzustellen. Sie engagiert sich, ist jedoch nur punktuell aktiv und bislang relativ unorganisiert. Es fehlt ihr an Bekanntheit und Wucht. Dazu bedarf es der Vernetzung, des Aufbaus von Strukturen, Standards, Budgets und Qualifikationen. 49 Referenten aus 9 Ländern inspirieren das Auditorium zum Thema, in dem sie von ihren Erfahrungen berichten, Anregungen, Tipps und Tricks weiter geben. Das Konzerthaus, das über eine eigene mehrköpfige Community-Music-Abteilung verfügt, kooperiert tatkräftig mit der Hochschule Düsseldorf, dem Paper Lantern Collective und dem Community Music Netzwerk, um eine internationale Konferenz mit enormer Beitrags- und Vernetzungsvielfalt zu ermöglichen. Eine großartige Veranstaltung, die durch den Einsatz der Commerzbank Stiftung und der Deutschen Bank Stiftung für alle Teilnehmenden kostenfrei ist und somit im besten Sinne Teilhabe ermöglicht. Kurzum: Ein Top-Event mit Format.

Community Music von gesellschaftlicher Relevanz

Herausforderungen der Zukunft meistern

Wir leben in einer Zeit enormer und rascher Veränderungen, befeuert durch multiple Krisen und Herausforderungen für unsere Gesellschaft. Eine komplexe Gemengelage, die viele Fragen aufwirft. Community Music kann auf einen Teil von ihnen gute Antworten geben. Da Community Music in der Gesellschaft auf breiter Ebene wirksam sein kann. Sie kann und sollte sich mit ihrem werteorientierten, sozialen, partizipativen wie inklusiven Ansatz zu einem wichtigen Bestandteil professioneller Kultur- und Bildungseinrichtungen wie auch der Amateurmusik entwickeln. Sie wird für unsere Gesellschaft, und damit auch für die Politik, immer relevanter.

 

 

Ach was, das ist Community Music?

Den meisten der über 300 Teilnehmenden ist bewusst, dass unsere Gesellschaft auch ästhetische Erlebnisse "für alle" braucht, wenn auch nicht unter welchem Schlagwort, sich die vielfältigen förderlichen Effekte subsummieren lassen. Viele Musikerinnen und Musiker sind bereits "als Einzelkämpfer" mit änlichen Ansätzen unterwegs. So hörte man auf dem Kongress oft: "Ach was, das heißt Community Music? Ich mache seit Jahren immer wieder Projekte, bei denen ich Laien ohne Vorbildung aktiv musizierend miteinbinde, wusste gar nicht, wie man das jetzt nennt.

 

 

Andere Länder sind weiter

Im anglo-amerikanischen Raum ist die "Mitmach"-Musik mit ihren vielfältigen Facetten seit Jahrzehnten schon ein Thema, ebenso auch Forschungsansätze dazu. Sie gehört auch in Musikinstitutionen, wie z.B. in Opernhäusern und Orchestern, zum festen Programbestandteil. Daher ist es nicht verwunderlich, dass ein Großteil der Speaker aus England, Kanada, Neuseeland, ja auch von Kuba nach Dortmund kamen - Länder, die in diesem Bereich viel weiter sind. Community Music ist weit mehr als Musikvermittlung, Musikpädagogik oder Mitmach-Event.

 

 

In Deutschland noch weitgehend unbekannt

In Deutschland dagegen ist der Begriff Community Music gerade erst angekommen. Genauer genommen seit gut 15 Jahren, doch die wenigsten wissen bis heute nicht, was sich dahinter verbirgt. Der Begriff etabliert sich erst langsam in Deutschland und gilt der öffentlichen Hand als besonders förderwürdig. In der Kulturpolitik sucht man Narrative, persönliche Geschichten, Best Practice-Beispiele und vor allem auch statistisches Material. Es bedarf der Expertise, Qualität und der Aktivierung, um Community Music sichtbarer, begreiflicher und wirksamer zu machen. Dazu sollte sie sich konsequent mit Bildung, Sozialem und auch der Wirtschaft vernetzen. Nur so können Strukturen und Fördermechnismen geschaffen werden, die letzlich auch zu einer Institutionalisierung und Verstetigung führen.

Die Mind-Map von Prof. Lee Higgins, einem Forscher und einem der Urgesteine der Community Music in England, zeigt die Vielschichtigkeit und Vernetzungsmöglichkeiten der Community Music.  Als engagierter Wissenschaftler informierte er erst vor Kurzem den englischen König über die Möglichkeiten von Community Music.

 

 

Interdisziplinär

Musik verfügt über eine universelle, tiefgreifende Kraft, die Menschen berührt, zueinander führt und sie, quasi spierlerisch, zu positiven Entwicklungen ermutigt, etwa in der Persönlichkeitsentwicklung, bei der Entwicklung kognitiver Fähigkeiten, im Sozialverhalten, der seelischen wie emotionalen Gesundheit und vielen anderen Aspekten mehr. Community Music ist daher eine interdisziplinares Aktionsfeld, das an vielen Schnittpunkten zu anderen Themenbereichen wirksam sein kann. Doch wie wird sie zu einem integralen Bestandteil unterschiedlichster Musikinstitutionen? Eine der drängenden Abschlussfragen der Konferenz, die in verschiedenen Arbeitsgruppen erörtert, bzw. verschriftlicht, wurde und noch zu einem späteren Zeitpunkt den Konferenz-Teilnehmern zugänglich gemacht werden soll.

 

 

Teilhabe groß geschrieben

Dass Community Music ihren Fokus nicht auf musikalische Exzellenz legt, weder einer musikalischen Vorbildung noch instrumentaler oder anderer musikalischer Kenntnisse bedraf, sondern auf das Erleben von Musik in Gemeinschaft setzt, macht sie sehr breit einsetzbar, spielerisch, kreativ, authentisch und spannend.

 

 

Zur deutschen wie internationalen Einordnung  MEHR


Die Konferenz war top-organisiert, sprach sehr viele relevante Themen an, inspirierte mit abwechslungsreichen Formaten und interessanten Beiträgen von Community Musicians, Wissenschaftlern, Kulturmanagern und Akteuren der Musikszene. Insgesamt kamen Menschen aus ganz Europa, Kanada, Kuba und Neuseeland zusammen, die sich zur partizipativen Musikarbeit inspirieren ließen, sich austauschten und vernetzten. Letztlich mit dem Ziel gesellschaftlich Verantwortung zu tragen und die Welt von Morgen, ein Stück besser und lebenswerter zu machen.   


Kleine Themenauswahl

Aus 48 verschiedenen Programmpunkten konnten die über 300 Teilnehmenden ihre Auswahl treffen und das für sie relevante Info-Paket schnüren. Es war ein Mix aus Keynote-Impulsen, Spezialthemen, Jamsessions, Tipps und Tricks für musikalische Praxis wie auch für die Drittmittelakquise. Hierzu einfach die unten stehenden Bildquadrate anklicken.



Speakers

Dr. Raphael von Hoensbroech
Matt Robinson
Marleen Kiesel
Alan Lane
Prof. Dr. Alicia de Bánffy-Hall
Juan David Garzón
Antje Valentin
Steven Walter
Ben Sellers

Craig Pennigton
Shanti Suki Osman
Prof. Dr. Te Oti Rakena
Kazim Kamer Kalayci
Nils Kercher

Eileen Bornkessel
Isabell Zehaczek
Swantje Ndiaye
Gilly Adams
Rory Wells
Erika Severyns
Prof. Dr. Karin E. Sauer
Kimia Bani
Mariana Hutchinson Siemers
Rubén Cabrera
Elisa Beck
Filiz Gülsular
Lukas Macher
 

William Matovu
Volker Bernius
Marion Haak-Schulenburg
Sandra Sinsch-Gouffi
Dr. Graham Sattler
Lana Zickgraf
Nathan Stretch
Laila El Mugammar
Dennis Dickopp
Maria Wiprich
Edgar Wendt
Juliane Fehn
Max Kelm

Leonie Hentschel

Dr. Johanna Borchert

Romy Hink

Prof. Lee Higgins

 

Orchester im Treppenhaus mit Moritz Ter-Nedden (vl), Henriette Otto (vl), Anna Maria Wünsch (va), Thomas Posth (vc)

 

Dr. Harriet Oelers

Mika Haasler



Literatur-Tipps

In einer kleinen Louge im Eingangsbereich des Konzerthauses war eine kleine Bibliothek mit verschiedensten, meist englischsprachigen, Publikationen zusammengestellt. Eine kleine Auswahl findet sich hier, wobei das Programm der Konferenz ein kleines 'Who is Who' in der Community Music darstellt.



Gefördert durch

&


Dankeschön!

Als Besucher der Konferenz bedanke ich mich nicht nur sehr herzlich bei den vier Veranstaltern - Konzerthaus Dortmund, Hochschule Düsseldorf, Paper Lantern Collective und Community Music Netzwerk -, sondern auch bei den obigen Fördereren, die die kostenlose Teilnahme für viele Engagierte ermöglicht haben. Großartig!

Der Blog-Beitrag möchte ein kleinen Beitrag zum abschließenden Aufruf der Konferenz leisten,

erzählt davon, vernetzt und engagiert Euch, 

damit die Möglichkeiten von Community Music deutlicher werden, ihre Sichtbarkeit wächst und sie sich verstetigen kann.

KONTAKT:

Ich mache Unternehmen und Kommunen mit Kultur attraktiver, sichtbarer und wettbewerbsfähiger.

 

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